Wojciech Poplawski, Andel’s Hotel, Łódź
13. November 2010 von Stefan GrohKommentierenEmpfehlenMitschrift des Vortrags im Rahmen des Symposiums prepare!
Wojciech Poplawski ist Architekt, hat an der Technischen Hochschule Białystok studiert und ist Mitbegründer von OP ARCHITEKTEN mit Sitz in Wien und Warschau. Nachfolgend erläutert er den Umbau einer ehemaligen Textilweberei in das 4 Stern Hotel Andel´s Łódź, das 2009 fertiggestellt wurde.
Łódź ist die drittgrößte Stadt Polens und liegt rund 120 Kilometer südwestlich von Warschau. Die Stadt war im 20. Jahrhundert europaweit als wichtiger Standort der Textilindustrie bekannt, sie hat aber mittlerweile viel von ihrer Bekanntheit eingebüßt und hat mit Leerständen aufgrund des Strukturwandels zu kämpfen. Łódź wurde durch starke polnische, deutsche, russische und jüdische Einflüsse interkulturell geprägt. Dieser kulturelle melting pot spiegelt sich auch in der vorhandenen Architektur wider. Erst im Zuge der Industrialisierung entwickelte sich Łódź von einer sehr kleinen, dörflichen Stadt zu einem Industriestandort und wuchs bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf fast eine Million Einwohner an.
Ein wichtiger Standortfaktor für die Baumwollindustrie war die Lage der Stadt an vielen Flüssen und umringt von einem großen Waldgebiet. Die Stadt wurde im amerikanischen Stil angelegt, also mit einer orthogonalen Rasterstruktur entlang einer Hauptstraße. Drei große Fabrikanten prägen das Bild der Stadt bis heute, einer davon Izrael Poznański, ein polnisch-jüdischer Textilunternehmer der die Textilfabrik bauen ließ, in dem sich heute unter anderem das Hotel befindet. Die gesamte Fabrikanlage wurde in einem Zeitraum von 20 Jahren Schritt für Schritt gebaut. Beginnend mit einer Färbeanlage und einer Spinnerei wurde das größte Gebäude, das heutige Hotel Andel’s fast als ein Markenzeichen oder Logo, eine frühe Form der Corporate Architecture auch als Statement gegenüber den beiden großen Konkurrenten gebaut. Das Firmengelände umfasst ein Gebiet von 27 Hektar, wobei das Gebäude des heutigen Hotels allein 200 Meter lang und 30 Meter breit ist.
Diese drei Industriellen haben die Stadt Łódź fast im Alleingang entwickelt und wurden auch zu den wichtigsten Mitgliedern der Stadtregierung gewählt. Trotz der, aus heutiger Sicht schlechten Verhältnisse, war es damals gut einen Arbeitsplatz in so einer solchen Fabrik zu haben, da neben der eigentlichen Fabriksanlage auch Wohnanlagen und Schulen im direkten Umfeld auf dem Firmengelände gebaut wurden. Auch eine Kirche, ein Theater oder ein Spital wurde von den Industriellen errichtet und auf diese Weise die gesamte Landschaft geprägt.
Eine Anekdote wird über das eigens zur Vorführung von Stoffen erbaute Gebäude erzählt: Auf die Frage in welchem Stil der Palast sein sollte, antwortete Poznański: „In allen Stilen, da ich mir alle Stile leisten kann“
Diese überlieferte Einstellung spiegelt sich in der ganzen Stadt und den vielen gemischten Architekturstilen wider. Innerhalb von 50 Jahren wurde eine neue, eine reiche Stadt auf einem architektonisch hohen Niveau geschaffen.
1887 gegründet, wurde die Fabrik zwischen 1900 und 1914 erweitert und nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde verstaatlicht. Nach dem Ende der Volksrepublik Polen 1989 meldete das Unternehmen 1991 Insolvenz an und wurde ein Jahr darauf geschlossen, wobei bis zur letzten Minute im Vollbetrieb in 3 Schichten gearbeitet wurde. Nach ca. 10 Jahren Leerstand wurde das Areal von französischen, auf Einkaufshäuser spezialisierten Privatunternehmen gekauft und umgebaut. Das Hauptaugenmerk der Investoren lag im Geschäftlichen, trotzdem wurden alle denkmalgeschützten Gebäude belassen und teilweise für Geschäfte und Kultur wie etwa ein Museum für moderne Kunst umgewidmet. Diese, vom französischen Unternehmer gebauten Verkaufsflächen wurden eigentlich als ein neues Objekt ohne Bezug auf die Geschichte des Standorts errichtet, was meiner Meinung nach der einzige Minus-Punkt der ehemaligen Baumwollspinnerei in Łódź ist.
Die französischen Investoren sind nicht die Betreiber des Hotels, es wurde an einen auf Hotels spezialisierten österreichische Investor verkauft und Teil der Andel’s Hotelkette. Die Häuser dieser Kette unterscheiden sich alle architektonisch bis auf das Interieurdesign. Das erste Hotel dieser Gruppe wurde in Prag gebaut, das zweite in Krakau, das dritte in Berlin wurde in einer Ruine eines von Aldo Rossi geplanten Einkaufshauses errichtet. In Łódź war es der Prachtbau des 19. Jahrhunderts, das von 2006-2009 umgeplant und realisiert wurde. Die Planungs- und Ausführungsphase war extrem kurz, dies war nur durch die spezielle Konstruktion des Investors möglich: Ein Vorstandsmitglied hat sich persönlich um das Projekt gekümmert, dadurch waren die Entscheidungswege extrem kurz. Außerdem wurde mit einem Generalunternehmen und einer Projektmanagementfirma gebaut und zusätzlich haben wir vor Ort, direkt gegenüber dem Hotel, für die Bauphase von zwei Jahren ein Architekturbüro eröffnet.
Nach 10 Jahren Leerstand fanden wir die Innenräume in einem ziemlich desaströsen Zustand vor, aber hatte viele wunderschöne erhaltene Elemente. Somit war der Leitgedanke des Entwurfs das Erhalten der Fassaden, die die Stadt über Jahrzehnte hin geprägt haben. Nicht nur in denkmalpflegerischer Hinsicht, sondern auch für die Stadtbevölkerung war das Gebäude von Bedeutung. Das Prozedere mit dem Denkmalschutz war nicht einfach, wir haben beispielsweise allein fünf Treffen wegen der Eingangssituation gehabt. Obwohl der Denkmalschutz nur auf die Außenhülle beschränkt war, haben wir uns dazu entschieden die wichtigsten Funktionen in die bestehende Struktur zu projizieren, sodass die Konstruktion nicht beschädigt wird. Auch haben wir darum gekämpft, dass die alten Stiegenhäuser in ihrer Funktion erhalten bleiben.
Es war nur im letzten Geschoß möglich eine große Kubatur für den Ballsaal mit 7m Raumhöhe und 1500m², ausgelegt für 800 Personen, zu planen, ohne die Gesamtstruktur des Hauses stark zu verändern. Die gusseisernen Säulen wurden hier entfernt und eine neue, akustisch abgetrennte Decke eingezogen, da darunter Schlafräume liegen. Die Stahlleichtbauweise wurde auch für die Fitnessbereiche, die ebenfalls in die Dachlandschaft integriert sind, angewendet.
Wir haben versucht, jedem vorgefundenen Element einen neuen Wert zu geben. Die moderne Architektur tritt nicht in Konkurrenz, sondern entwickelt sich eigenständig mit Rücksicht auf die Geschichte. Einen bestehenden, gusseisernen Feuerlöschtank haben wir zu einem überdachten Schwimmbad umgebaut. Dafür wurden die gusseisernen Elemente einzeln saniert und danach wieder zusammen gefügt. Die Wasserfläche des Schwimmbades ist vier Zentimeter über der Gehfläche, daher kann man schwimmend das ganze Stadtpanorama betrachten. Die Fläche des Schwimmbads entspricht der vollen Fläche des Turms, weshalb wir einen Ruhebereich in der Form einer Auskragung geschaffen haben, die zugleich als Markenzeichen des Objektes dient. Dies ist die einzige Stelle, an der man wirklich spürt, dass im Haus etwas anderes passiert ist als vor 130 Jahren. Das war die Möglichkeit einen Akzent zu setzen, um zu signalisieren, dass eine neue Funktion hier Platz gefunden hat.
Im Erdgeschoß geht man auf einer 100m langen Straße an den Restaurants vorbei, die für 400 Leute vorgesehen und in fünf unterschiedliche Räume unterteilt sind. Bei der Gestaltung von manchen Bereichen haben wir mit Londoner Architekten gearbeitet, beispielsweise im Falle der Bar. Ein Konferenzzentrum mit 3500m² ist als eigenständiger Betrieb mit eigenem Eingang ausgeführt und trotzdem mit dem Hotel gekoppelt, da sich alle Funktionen gegenseitig unterstützen.
Die Gebäudetiefe wurde dazu genutzt, eine große Gemeinschaftsfläche zu erzeugen, die durch ovale Atrien belichtet ist. Diese Atrien liegen nicht übereinander, dadurch ist der für ein Hotel sehr außergewöhnliche Effekt einer gemeinsamen dreidimensionalen Fläche erzeugt worden. Auf diesen öffentlichen Flächen sind keine Installationen zu sehen, unser Anliegen war, das Haus so zu gestalten, dass die ursprüngliche Substanz zu sehen ist. In den Zimmern hat man freigelegte historische Decken, alle Installationen sind in den Badezimmern. Die Konstruktion wurde freigelegt und sichtbar gemacht, die notwendigen Installationen sind bewusst sichtbar belassen, alle anderen sind in einem separaten, außenliegenden Schacht geführt, um die Innenräume nicht zu belasten. Es gibt im Haus praktisch kaum abgehängte Decken, alles was einen historischen und ästhetischen Wert hat, wird gezeigt.
Das Hotel hat 277 Zimmer, 58 davon sind Sonderzimmer, also Suiten von 90 – 150 m² Fläche, unter anderem auch Maisonetten. Eine Besonderheit des Hotels ist die eigene Kunstkollektion, die über zwei Jahre kuratiert wurde.
Die Entstehung des Hauses war ein sehr kompliziertes Unterfangen, da die Anforderungen an Vier-Sterne-Designhotels mit Konferenzzentrum viele Eingriffe in den Bestand erfordern würden. Das haben wir auf die Kellergeschoße beschränkt, um den Rest des Gebäudes nicht angreifen zu müssen. Das dies gelungen ist wurde durch viele internationale Preise für das Projekt anerkannt.
Das Projekt war ein komplett privatwirtschaftliches Unternehmen und allein durch die ansprechende Kraft des Bauwerks und des Umbaukonzepts in zwei Jahren möglich. Die Stadt hat unser Projekt auf der administrativen Ebene unterstützt. Die französischen Vorreiter dieses Projektes haben einen viel steinigeren Weg gehabt, weil die Stadt von der Privatwirtschaft überrollt wurde. Die Stadtplanung war anfangs nicht in der Lage das richtig und rechtzeitig anzugreifen. Durch diese Privatinitiative konnte ein einmaliges Objekt einer Gesamtanlage gerettet werden. Trotz kleiner Schwächen und Kritikpunkte, die man sich jetzt ein paar Jahre nach der Eröffnung leisten kann, ist es ein sehr positives Beispiel. Die Stadtverwaltung war in dieser Zeit leider nicht in der Lage andere Objekte zu retten bzw. andere Umnutzungsarten für solche Gebäude zu starten. Das was hier in Linz passiert, ist wiederum ein sehr positives Beispiel, denn durch den Kauf der Tabakfabrik wurde etwas gerettet, was in Łódź nicht möglich gewesen wäre. Aus diesem positiven Ansatz könnte man nun Umnutzungsarten analysieren, eine temporäre Nutzung wäre sehr interessant. In Amsterdam unterstützt die Stadt temporäre Nutzungen, indem sie Manager engagiert um Gebäude privater Eigentümer zu vermieten, z.B. befristet auf 10 Jahre. Das ist ein sanfter Weg für die Übergangszeit bis die Gesamtplanung für dieses Areal abgestimmt ist.
Diskussionsrunde
Kosten/ m²?
75 Mio Euro Gesamtumbaukosten für 40 000 m²
Wie wurde der Schallschutz gelöst?
Der Ballsaal wurde als schwimmende Kapsel im Haus ausgeführt.
Hatte Łódź einen erkennbaren Bedarf an einem High-End-Hotel oder ist man einfach darangegangen und hat gesagt, dass zieht dann schon genügend Leute an?
Es war eine sehr mutige Entscheidung des Investors, genauso mutig wie die des französischen Investors das Einkaufszentrum zu errichten. Die Entscheidung hat funktioniert, weil der Standort für Polen sehr wichtig ist. Das Ziel des Objektes war, ein Konferenzzentrum zu erschaffen. Hierfür ist der Standort sehr gut. Auch die dadurch entstandene Gesamtanlage mit Restaurants etc. in der Nähe eines neuen Stadtzentrums, des Einkaufszentrums mit kulturellen Einrichtungen, wurde sehr gut aufgenommen. Die Kunstsammlung ist eine weitere Destinationskomponente. Es gibt auch viele Reisende, die nur nach Łódź kommen um dieses Hotel zu sehen und beginnen auch dadurch ihre Erfahrung mit der Stadt. Das hat nichts mit einem Bilbao-Effekt zu tun. Es ist eine andere Denkweise: Mit bestehenden Kräften in der Stadt ein neues Produkt zu schaffen, das für sich selbst und die Stadt eine Promotionsplattform bietet.
Kann man die Tabakfabrik Linz mit Łódź hinsichtlich eines möglichen Hotelthemas vergleichen?
Die Tabakfabrik hat sehr schöne moderne Züge und wurde als Gesamtobjekt innerhalb kurzer Zeit gebaut und geplant. Die Anlage in Łódź ist ein vielschichtiges Objekt, das innerhalb von 50 Jahren errichtet wurde. Ein Hotel ist eine gute Entscheidung, weil es eine Vielschichtigkeit benötigt. Es kann nicht nur eine Funktion sein, eine Kunstebene alleine ist zu wenig, es braucht kommerzielle Verkaufskomponenten. Durch ein Hotel könnte die Anlage zu einer Destination werden, wohin man gerne reist, und sich länger als einen Tag aufhalten kann.
Wie war die Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz? Wie sind sie mit thermischer Sanierung umgegangen?
Der Denkmalschutz war auf die Außenhülle begrenzt. Trotzdem haben wir uns und auch der Investor dazu entschlossen alles Erhaltenswerte im Inneren zu behalten und möglichst wenig Eingriffe zu machen. Die Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz war außergewöhnlich gut, da der Denkmalschützer Architekt war. In Łódź gab es laufend Kooperation, fast jede Woche ein Treffen. Es war weder möglich das Gebäude innen noch außen zu dämmen, schlussendlich gibt es keine thermische Dämmung der Außenwände, da ihre Stärke zwischen 200 und 60 cm liegt. Nur die Fenster wurden zwecks Schallschutz und thermischer Sanierung ausgetauscht. Auch weil der Investor wollte, dass in jedem Zimmer ein öffenbares Fenster ist.
Ihr Beispiel hat zwei wesentliche Aspekte aufgezeigt: Einerseits das Interesse der Architekten an solchen Umnutzungen und Umbauten, anderseits der wirtschaftliche Aspekt – was hat das gebracht? Beides hat seine Berechtigung. Das Hotelbeispiel wirft natürlich auch viele Fragen auf. Wie weit kann man gehen, wenn man ein solch historisches Gebäude hernimmt um es umzunutzen? Was bleibt dann davon übrig? Sie haben selbst ehrlicher Weise gesagt, die Hülle. Und das ist eine Frage, die man sich in einem so einen Prozess immer wieder mit überlegen muss. In der Zeitungsüberschrift ist herübergekommen, die Tabakfabrik verträgt viel. Ja, aber es verträgt nicht alles. Wo sind dann die Grenzen? Ich will das Beispiel in Łódź jetzt nicht bewerten, weil ich es vor Ort nicht kenne. Wir haben so einen Hotelumbau in einem Speicher im Hafen von Wien, der unter diesem Aspekt immer diskutiert wurde oder die Wiener Gasometer, wo man jetzt im Nachhinein diskutiert, ob es überhaupt einen Sinn gemacht hat mit diesen Nutzungen. Hat es sich in Łódź gelohnt das historische Gebäude zu nutzen oder wäre ein Neubau gescheiter gewesen?
Es ist nicht nur die Hülle geblieben. Wir, als Architekten und der Investor haben sich dazu entschieden im Inneren möglichst alles zu lassen, d.h. die komplette Konstruktion ist erhalten geblieben – Gusseisenkonstruktion, Ziegelkappendecken – bis auf den Ballsaal. Wir haben im jeden Zimmer, in jedem Raum Kontakt mit der alten Bausubstanz, die noch zusätzlich aufgewertet ist, d.h. sie wird speziell gezeigt. Wir haben die in den 1960er Jahren eingebauten Stahlbetonverstärkungen entfernt, um zur ursprünglichen Konstruktion zurückzukehren. Wir haben moderne Elemente gestaltet, die dazu parallel funktionieren und nicht dazu in Konkurrenz stehen. Es gibt klarer Weise Grenzen, es gibt Funktionen, die in gewissen Gebäuden nicht umsetzbar sind. Die Gasometer sind ein gutes Beispiel dafür. Es ist ein Extremfall, wo man Wohnungen in ehemaligen Gasbehälter errichtet hat – keine optimalen Wohnungen. Meiner Meinung nach nicht die richtigen Wahl der Funktion. Aber ein Hotel in einer ehemaligen Baumwollspinnerei, in deren Struktur man die Zimmer einsetzen kann war eine gute Entscheidung.
Zum Umgang mit historischer Bausubstanz. Beim ersten Beispiel musste eine schwierige Entscheidung zum Abriss eines historischen Gebäudes getroffen werden. Wie weit wird der Urzustand solcher Gebäude erfasst? Gibt es Originalpläne?
Originalpläne gab es in Łódź, das ist sehr ungewöhnlich, da es solche in Polen durch den 2. Weltkrieg kaum noch gibt. Der Plan ist jedoch sehr einfach, für heutige Verhältnisse hat er nicht einmal die Genauigkeit eines Entwurfsplans. Es sind kaum Informationen enthalten. Das war damals möglich, weil es viel weniger Technik gegeben hatte und die Handwerker praktisch ohne Pläne bauen konnten.
Bertram Schulze: Ich habe noch einmal eine Frage an die Stadt. Gibt es einen erkannten Bedarf der nicht befriedigt werden kann? Nutzungsnachfragen? Wie sieht es mit Hotels, Büroflächen, Wohnflächen, Handelsflächen etc. aus? Wo haben wir zu wenig, so dass man auch in die Richtung Bedienung des Bedarfs geht?
Wolf-Dieter Albrecht Das ist nicht wirklich vorhanden. Bei Hotels hat man einiges nachgerüstet für das Kulturhauptstadtjahr. Es geht um ein Spezifikum, es geht darum eine Adresse herauszubilden, was sie haben mit Kunst und Kultur. Dabei geht es nicht um den Bedarf schlechthin. Für Wohnungen hat man immer Bedarf, das wäre aber der falsche Zugang. Mit einem Markt würde sich eine Ebene schnell füllen lassen. Es sollten aber immer verschiedene Aspekte bedacht werden. Wie sie beispielsweise sagen, dass sie Gebäude nicht so hoch aufrüsten und Kunst und Kultur hineingeben, ist eine Schiene. Für ein Hotel muss ich ganz schön aufrüsten, das zeigt ja der Kostenpegel – das ist eine andere Schiene. Und so wird es mehrere Schienen geben. Aber das wichtigste wird sein, dass die Tabakfabrik eine Adresse wird, wo man gerne hingeht und die man kennt und einen Bekanntheitsgrad aus sich heraus entwickelt.