Stadtentwicklung durch Kommunikation
27. Juli 2012 von Stefan GrohKommentierenEmpfehlenImmer mehr Städte versuchen gegen Leerstand, brachliegende Gewerbeobjekte, sowie verwaiste Ladenlokale und Wohnungen vorzugehen. Oftmals wird versucht, bezahlbare Räume für temporäre Nutzungen durch eine Vermittlertätigkeit zwischen den Eigentümern und raumsuchenden Nutzungsinteressierten anbieten zu können.
So berichtet die Presse in einem aktuellen Artikel, dass die Stadt Wien plant, mit einer „Agentur für Zwischennutzung“ leerstehende Räume in der Stadt zu nutzen und bringt als Zahl „60.000 bis 80.000 [leerstehender] Wohnungen“ ins Gespräch. Dennoch zögern hier noch viele Hauseigentümer, „ihr Eigentum temporär zur Verfügung zu stellen.“
Ähnliche Vermittlungsansätze sind auch in anderen Städten zu beobachten, so werden über den Leerstandsmelder Deutschlandweit in immer mehr Städten leerstehende Räume gelistet und kartographiert. In Linz ist es der Verein Fruchtgenuss, der seit einigen Jahren versucht „Leerstand und Zwischennutzung in der Stadt Linz stärker ins Blickfeld zu rücken“. Frankfurter startet ein Programm zur Förderung des Umbaus leerstehender Räume und in Leipzig werden Wohnungen in leerstehenden Häusern vermietet, um sie vor dem Verfall zu schützen. In den Niederlanden geht man bisweilen so weit, Zwischennutzern für eine – zugegebenermaßen höchst prekäre – Wohnform zu bezahlen, um „die Immobilien so vor Verfall und Vandalismus, aber eben auch vor Hausbesetzern“ zu schützen.
Neben den Zwischennutzungen mit fixen Ablaufzeiten (wie aktuell im Fox House in Wien) gibt es auch immer mehr Starternutzungen, also anfangs relativ günstige Mieten, die je nach Entwicklung der Nutzung steigen können.
Von der ZwischenZeitZentrale aus Bremen ist auch aktuell ein Buch zu diesem Thema erschienen: second hand spaces – über das recyceln von Orten im städtischen Wandel und auch im Umfeld des Vereins Fruchtgenuss ist kürzlich das Buch “Reclaiming Spaces – zum Umgang mit leeren Räumen” erschienen.