Absiedelung Schlachthof
14. Juni 2012 von Stefan GrohKommentierenEmpfehlenDer Europan Beitrag Ensemble im Porträt (Potocnik/mia2) hat bereits gezeigt, dass die Tabakfabrik über ihre Grenzen hinaus gedacht werden muss. Die Tabakfabrik als neuen Teil der Stadt zu verstehen bedeutet demnach auch, diese städtebaulich in einem größeren Kontext einzubetten und über die unmittelbaren Grenzen der ehemaligen Insel neu zu verhandeln. Ein ganzheitlicher Blick auf die Entwicklung der gesamten Stadt Linz ist Schlüssel zum Erfolg.
In Richtung Osten, der Entwicklungsachse der Stadt Linz erhält jetzt ein bereits älterer Plan (bereits 2004 war die Rede davon, dass der Schlachthof absiedelt) neue Brisanz. Durch eine geplante Umwidmung des Gebiets in ein Kerngebiet, also für Geschäfts-, Wohn- und Büronutzung, und der Folge, einer massiven Aufwertung des Grundstücks, sollen die Eigentümer des Handlbauer-Schlachthofs darin bestärkt werden, das ca. 25.000 Quadratmeter große Areal zu verkaufen.
Das Areal der Tabakfabrik bildet genau die Schnittmenge zwischen der gefühlt „fertigen Stadt“ und des sich im Wandel befindenden Gewerbe- und Industrieviertel im Osten und spielt im Zuge der städtischen Entwicklung Richtung Osten und Neuorientierung des Hafengebietes als Wohn- und Arbeitsort eine Schlüsselrolle. Die Ost-West Querdurchlässigkeit der Tabakfabrik wird für eine zukünftige Einbindung in die Stadt entscheidend sein.
Die Entwicklung der Tabakfabrik ist ein städtebauliches Thema. Dank ihrer Grösse und neuralgischen Lage an der Grenze zur zukünftigen Hafenstadt, hat sie die Funktion eines Schrittmachers. Hafenstadt und Tabakfabrik stehen in Wechselwirkung zueinander. Ohne urbaner Hafenstadt gibt es keine lebendige Tabakfabrik und umgekehrt.
(Zitat: Ein Ensemble im Porträt)
So lautet die Maßnahme auf den „Nutzungskonflikt zwischen dem Bereich Tabakfabrik (zukünftig) / Wohnbebauung „Donaupark“ an der Lederergasse und dem Bereich Schlachthof“ im Baulandkonzept des überarbeiteten Linzer Flächenwidmungsplanes „langfristig(e) Absiedelung der Betriebe und Ansiedelung von umfeldverträglichen Nutzungen“.
Laut einem Bericht der Nachrichten ist auf dem Areal des Schlachthof „ein urbaner Nutzungsmix und Wohnen mit städtischer Verdichtung“ als Ziel definiert.